02.05.2017

Windkraft im Fokus

Junge Union setzt Energietour fort

Im Rahmen der „JU-Energietour“ besichtigt die Junge Union im Landkreis Landshut regelmäßig Energieerzeugungsanlagen im Landkreis. Bei der vierten Station wurden zwei Windkraftanlagen unterschiedlichen Alters in Augenschein genommen, wodurch die zahlreichen Teilnehmer die technischen Entwicklungen in den letzten beiden Jahrzenten direkt in Augenschein nehmen konnten. Ebenso wurde mit den jeweiligen Betreibern über die aktuelle Lage und die Entwicklungsmöglichkeiten der Windkraft in Bayern diskutiert.

Der Kreisvorsitzende der Jungen Union im Landkreis Landshut, Hans-Peter Deifel, konnte zu Beginn die zahlreichen Interessenten willkommen heißen. Die erste besichtigte Windkraftanlage wurde erst vor rund zwei Monaten in der Nähe von Wachelkofenreuth in der Gemeinde Hohenthann in Betrieb genommen. Die Vorstellung übernahmen Markus Ossner und Vitus Hinterseher als Vertreter der Firmen, welche zur Realisierung gemeinsam die „Neue Energie Werke 1 GmbH“ gegründet haben. Ossner und Hinterseher erläuterten die Entstehungsgeschichte und die technischen Details. Die Genehmigung der Windkraftanlage wurde von der BBV Landessiedlung übernommen. Der Baubeginn selbst erfolgte im Oktober 2016, ans Netz ging die Anlage im Februar 2017. Seitdem erzeugt die Anlage mit einer Nabenhöhe von 139 Metern und einem Rotordurchmesser von 120 Metern Strom. Dieser reicht umgerechnet um den Jahresbedarf von 1.425 Dreipersonenhaushalten zu decken.

Nicht nur die Errichtung vor Ort selbst ist technisch anspruchsvoll, sondern auch der Transport der Bauteile. Insbesondere die Rotorblätter sorgen für bis zu 65 Meter lange Transportzüge mit den damit verbundenen Herausforderungen. So müssen immer wieder anspruchsvolle Engstellen, wie zum Beispiel Kreisverkehre und Siedlungsstraßen, innerhalb eines kurzen Zeitfensters gemeistert werden. Auch die Erschließung des eigentlichen Standorts mit einer entsprechenden Straße und den notwendigen Leitungen ist immer individuell zu regeln.

Gemeinsam wurde auch über die Zukunft der Windkraft diskutiert. Neben den technischen Fortschritt zeigen sich hier auch die Bedenken der in der Nähe eines gewählten Standorts lebenden Bürger. Grundvoraussetzungen für eine gesteigerte Akzeptanz sind eine transparente Information und die Mitnahme der betroffenen Anwohner von Beginn an. Auch eine finanzielle Beteiligung durch die Bürger an den Anlagen steigert die Akzeptanz. Diese Option war in Hohenthann auf Grund der Realisierung von nur einer Anlage und den dadurch entstehenden Fixkosten, zum Beispiel einen von der Finanzaufsicht zu genehmigenden Prospekt, nicht mehr sinnvoll möglich.

Insbesondere auf Grund der technischen Entwicklung ist der wirtschaftliche Betrieb von Windkraft auch in Regionen mit relativ niedrigen Windgeschwindigkeiten möglich. Entscheidend ist hier das entsprechende technische Umsetzungskonzept. „Die richtige Turbine an den richtigen Standort“, fasste Vitus Hinterseher diese Entwicklung zusammen.

Zwei Jahrzehnte zurück sprang die Gruppe mit der zweiten Station an diesem Vormittag. Bereits 1997 wurde in Oberwaltenkofen im Markt Ergolding ein Windrad errichtet, welches das erste seiner Art in Niederbayern war. Johannes Oberhauser von der Inhaberfamilie erläuterte die Entwicklungsgeschichte und die technischen Daten. Mit einer Nabenhöhe von 60 Metern und einem Flügeldurchmesser von 45 Metern entspricht es nicht mehr dem heutigen Stand der Technik. Dennoch wurde es im letzten Jahr generalüberholt, das Getriebe und die Flügel wurden dabei ausgetauscht. Die aktuelle Planung sieht eine Laufzeit von weiteren 15 Jahren vor, wofür auch eine ständige Wartung und Instandsetzung sorgen sollen. Für die Besuchergruppe war insbesondere der direkte Vergleich der beiden Windkraftanlagen interessant, da man so an einem Vormittag die technische Entwicklung der letzten 20 Jahre direkt begutachten konnte.

Kreisvorsitzender Hans-Peter Deifel bedankte sich bei den Anlagenbetreibern für die interessanten Eindrücke mit einem Geschenk. Die Zeit bei einer gemeinsamen Brotzeit wurde noch für die Vertiefung der Eindrücke und weitere Gespräche genutzt.



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