02.08.2016


Unser Konzept ist auf den Wohungsmarkt Murnau ideal zugeschnitten!


Die Zukunft läuft GaPa davon..

Konzept:

Nachhaltig bezahlbarer Wohnraum für Einheimische

im Landkreis Garmisch-Partenkirchen

1. Problematik

Aufgrund laufend steigender Miet- und Kaufpreise sowohl in den großen als auch in den kleinen Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, möchten wir die Wohnsituation gerade für Familien, Berufseinsteiger und junge Einheimische mit unserem Konzept deutlich verbessern. Durch den aktuellen und anhaltenden Immobilienboom werden Wohnungen und Häuser gerade von Wohnortfremden als Spekulations- und Investitionsobjekte angesehen und vermehrt erworben. Durch den verstärkten Verkauf von Zweitwohnungen wird das bestehende Wohnungsangebot deutlich verknappt. Dies führt zu einer steigenden Nachfrage bei den übrigen Wohnungen durch die einheimische Bevölkerung.

Besonders junge Menschen und Familien sind von der akuten Wohnungsknappheit in im Landkreis betroffen. Ohne bezahlbaren Wohnraum sind sie dazu gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Diese Tatsache trägt erneut zur Verschlechterung der demographischen Entwicklung (Jugend-Abzug, Überalterung) in den Gemeinden des Landkreises bei.

2.Vorschläge für die Umsetzung

Erhöhung der Zweitwohnungssteuer

Durch diese Maßnahme lässt sich die Attraktivität eines Zweitwohnungskaufes senken, die Einnahmen der Gemeinden durch die Steuer werden dadurch jedoch nicht signifikant reduziert.

Durch die sinkende Nachfrage an Zweitwohnungen wird das Angebot an verfügbaren Wohnungen für Einheimischen steigen.

Unser Fokus muss auf der Förderung von Menschen liegen, die bei uns leben, arbeiten und sich in den Vereinen engagieren. Eine derartige Beteiligung am Gemeindeleben ist bei einem Großteil der Zweitwohnungsbesitzer meistens nicht gegeben.

Einführung eines qualifizierten Mietspiegels in den Marktgemeinden Murnau und Garmisch-Partenkirchen

Ein qualifizierter Mietspiegel nach §558 BGB muss von der Gemeinde beauftragt und regelmäßig aktualisiert bzw. angepasst werden. Hierin werden Kriterien wie Baujahr, Lage, Größe, Ausstattung und Bauart gelistet, sodass sich sowohl Bürger als auch Vermieter individuell über die ortsübliche Vergleichsmiete informieren können. Große Städte in Bayern wie München, Nürnberg und Fürth haben bereits seit längerem so einen Mietspiegel und auch kleinere Gemeinden wie z.B. Garching bei München oder Germering sind diesen Weg zur Stabilisierung der Mieten gegangen.

Zwar kann dieses wohnwirtschaftliche Instrument nicht das Angebot an Wohnungen erhöhen, es stabilisiert jedoch die Mieten und verschafft somit die notwendige Zeit um neue Baugebiete ausweisen zu können. Zudem können die fortlaufenden Mieterhöhungen bei Bestandswohnungen auf ein angemessenes Tempo gebremst werden.

Schaffung neuen Wohnraums durch EWo GAP (Einheimischer Wohnungsbau Gap)

Mit der Kooperation der Gemeinden und Unternehmen aus der Immobilienwirtschaft (Bauträger) sollte auf Grundlage von städtebaulichen Verträgen ein Konzept erarbeitet werden, das die Vorteile des Einheimischen Modells mit der Effektivität des Geschosswohnungsbaus (Gebäude mit Wohnungsgrößen zwischen 6 und 30 Einheiten) verbindet. Hierbei werden bestehende Grundstücke der Gemeinden als Bauland (Grundstücksbindungen an EWo GAP Modell) im Einheimischenmodell ausgewiesen und im Erbbaurecht an Investoren mit einem städtebaulichen Vertrag und Auflagen (vergünstigte Verkaufspreise) vergeben. Durch den Erbbaurechtsvertrag ist die Gemeinde nicht genötigt ihr „Tafelsilber“ an Grundstücken zu verkaufen und kann über die Laufzeit zwischen 50 und 99 Jahren Einnahmen erzielen. Gleichzeitig ist der Verkaufspreis des Bauträgers wesentlich günstiger, da er die Kosten für das Grundstück nicht einkalkulieren muss.

Eine weitere Variante ist ein direktes Vorgehen. Es ist möglich sich als Grundstückseigentümer an die Gemeinde zu wenden, um auf dem eigenen Grundstück ein EWo GAP Gebäude errichten zu dürfen. Die Gemeinde vereinbart dann in einem städtebaulichen Vertrag die Voraussetzungen/Kriterien für die Zielgruppe und überwacht diese bis zur Fertigstellung und Übergabe an den Käufer. Der Eigentümer könnte dafür ein Baurecht auf seinem Grundstück erhalten und so den Status seines Grundstücks vom Bauerwartungsland in Bauland erreichen. Ob und an welcher Stelle zusätzliches Bauland ausgewiesen werden kann, muss selbstverständlich vorher anhand des Bebauungsplanes und der Nachbarbebauung abgestimmt werden.

Diese Wohnungen im Model EWo GAP (Einheimischer Wohnungsbau Gap) sollen dann nach ähnlichen Kriterien wie beim klassischen Einheimischen Modell vergeben werden. Später werden diese Einheiten an Einheimische verkauft und führen dazu, dass das bestehende Angebot vergrößert wird. Auch andere Zielgruppen können von dieser Entwicklung profitieren, da u.U. andere Wohnungen wieder frei werden und sich ein größeres Angebot ergibt.

Absoluter Vorteil gegenüber dem klassischem Einheimischenmodell mit Einfamilienhäuser ist, dass wesentlich mehr Wohnraum auf einem Grundstück erstellt werden kann und somit mehr Einheimische die Möglichkeit haben günstigen Wohnraum zu erwerben.

Förderung von Wohnungsgenossenschaften

Bei der Vergabe von Grundstücken sollen bestehende Genossenschaften – soweit rechtlich möglich – einen Vorzug vor den klassischen Investoren erhalten. Neugründungen von Genossenschaften sollen gefördert u.U. sogar über die KEG/Zugspitzregion sogar ins Leben gerufen werden.

Ziele

Die Zielsetzung unseres Konzeptes ist

Schaffung von zusätzlichem Wohnraum

Zusätzliche Anreize für junge Familien im Landkreis sesshaft zu werden, u.a. durch den Kauf von Wohnungen im EWo GAP Modell

Marktpolitisches Instrument gegen sog. „Ghettobildung“ in einigen Ortsteilen

Unterstützung Einheimischer beim Kauf von Wohnungen

Unterstützung der einheimischen Bevölkerung

Dem demographischen Wandel wird entgegengewirkt

Zusätzlicher Preisdruck gegenüber „klassischen Neubauten“ auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt

Wir als Junge Union fordern das Thema bezahlbaren Wohnraum stärker zu behandeln, als dies bisher geschehen ist. Fast jede Partei oder Wählergruppe hat mit bezahlbarem Wohnungsbau bei der letzten Wahl geworben, die Realität sieht anders aus. Mit der Marktgemeinde Murnau haben wir schon den 1. offiziell angespannten Wohnungsmarkt, andere Gemeinden wie z.B. Garmisch-Partenkirchen werden in der Zukunft sicherlich folgen.

Wir müssen die junge Generation unterstützen. Es muss ermöglicht werden, dass diese Ihre Wurzeln in unserer Heimat schlagen. Diese Entwicklung ist nötig dem demographischen Wandel um dem Rückgang der Bevölkerung entgegen zu wirken. Mit dem Projekt EWo GAP können wir gemeinsam zeigen, wie bezahlbarer Wohnraum umgesetzt werden kann, wenn Gemeinden, Bauträger oder Investoren zusammenarbeiten.