18.10.2018

JU-Kreisverbände Weißenburg-Gunzenhausen und Roth fordern Kehraus bei CSU

Spalter Resolution

Spalt - Zur gemeinsamen Kreisausschusssitzung hatten Manuel Blenk, JU-Vorsitzender im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen und sein Amtskollege Daniel Nagl aus Roth geladen. Erstmalig. Und aus gutem Grund. Zusammen mit dem JU-Bezirksvorsitzenden Konrad Körner analysierten die jungen Christsozialen in Spalt die Wahlergebnisse des vergangenen Wochenendes und verabschiedeten eine Resolution, die eine Erneuerung der CSU und ihrer Führung fordert.

„Für eine Partei, die weiterhin den Anspruch hat Volkspartei zu sein, ist es ein katastrophales Ergebnis, das aufgrund vieler hausinterner Fehler und Versäumnisse nach grundlegenden Änderungen in der Partei verlangt“, wurde Körner gleich zu Beginn deutlich. Auch wenn die CSU im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen mit einem Gesamtstimmenanteil von 43,51 Prozent (Roth: 40,8%) vergleichsweise gut abschnitt, erkannte Blenk im Ergebnis einen „letzten Warnschuss der Wähler“ und kritisierte allen voran den Vorsitzenden der CSU, Bundesinnenminister Horst Seehofer. Neben Seehofer bekam auch Alexander Dobrindt von der JU eingeschenkt. „Wer einen über Jahre planlos schlingernden, erfolglosen Rechtskurs in bester Kugelfischmanier zur konservativen Revolution aufbläst, sich als 6-Prozent-Bundespartei 'überraschend' nicht durchsetzen kann und dann Probleme hat, die Luft wieder abzulassen, hat damit am Ende einzig die Stimmung im glänzend dastehenden Bayern belastet“, so Nagl.

Einstimmig begrüßen die JU-Kreisausschüsse daher die Forderung nach einem Sonderparteitag und schieben per Resolution nach, was sie sich von diesem erwarten: „dass Parteivorsitzender Horst Seehofer seine Verantwortung am schwachen Abschneiden der CSU bei der Landtagswahl durch sein Verhalten in den letzten Monaten anerkennt und den Weg zeitnahst frei macht für einen neuen integrativen Parteivorsitzenden“, „dass die CSU-Landesleitung erneuert wird, inklusive einer weiblichen Generalsekretärin, die die grünen Parolen einer Grinse-Schulze ins Leere laufen lässt und Brücken zu den Bevölkerungsgruppen bauen kann, die die CSU 2018 nicht (mehr) erreichte.“ Für die südmittelfränkischen Verbände steht dabei fest: Franken muss hier berücksichtigt werden, da die fränkischen Wahlkreise der CSU schlimmere Verluste ersparten. Grundsätzlich appellierten die Kreisverbände in Anlehnung ans bekannte Brandtzitat, mehr Jugend zu wagen, wenn es darum geht, Mandatsträger zu finden.

Resolution der Kreisverbände der Jungen Union Weißenburg-Gunzenhausen und Roth:
„Parteierneuerung jetzt!“

Angesichts der deutlichen Verluste der Christlich-Sozialen Union bei der Landtagswahl 2018 in Bayern und vorangegangener mangelhaften Wahlkampfführung durch die CSULandesleitung und der Tatsache, dass Parteivorsitzender Horst Seehofer durch sein Verhalten als Bundesinnenminister in Berlin in den vergangenen Monaten der CSU im Wahlkampf geschadet hat, fordern wir: Parteierneuerung jetzt einleiten! Konkret meint dies,

  • dass die schonungslose Aufarbeitung der Landtagswahl nicht aus machttaktischen Gründen verschleppt wird

  • dass Parteivorsitzender Horst Seehofer seine Verantwortung am schwachen Abschneiden der CSU bei der Landtagswahl durch sein Verhalten in den letzten Monaten anerkennt den Weg zeitnahst frei macht für einen neuen integrativen Parteivorsitzenden

  • und dass die CSU-Landesleitung erneuert wird, inklusive einer, wenn möglich, weiblichen Generalsekretärin, die die grünen Parolen einer „Grinseschulze“ ins Leere laufen lässt und die Brücken zu den Bevölkerungsgruppen bauen kann, die die CSU 2018 nicht (mehr) erreichte.

Dabei sollte Franken adäquat berücksichtigt werden, da die fränkischen Abgeordneten die CSU bei diesen Wahlen mit ihren Ergebnissen vor Schlimmerem bewahrten.

Grundsätzlich fordern wir von der CSU mehr Jugend zu wagen, wenn es darum geht, Mandate zu erringen.

Spalt, den 17.10.2018

Einstimmig verabschiedet durch die Kreisausschüsse Weißenburg-Gunzenhausen & Roth

Bericht: Daniel Nagl