06.05.2017

Asylthema ist ganzheitliche Aufgabe

Schmölz: Als gesamtgesellschaftliche Aufgabe sah man die Integration von Asylbewerbern beim einer Diskussionsveranstaltung des JU Kreisverbandes Kronach.

Der Kreisvorsitzende Markus Oesterlein sprach von turbulenten Zeiten welche ab Ende 2014 über Deutschland eingeströmt sind. „Zum Höhepunkt habe man Ende 2015 täglich 10.000 Asylbewerber aufnehmen müssen, da ist unser System an seine Grenzen gekommen“, sagte Oesterlein. Dies war alles nur zu meistern, weil neben den Hauptamtlichen, viele ehrenamtliche Kräfte zusammen geholfen haben, mittlerweile habe sich die Lage wieder etwas beruhigt.

Die Integrationsbeauftragte im Bayerischen Landtag Kerstin Schreyer bezeichnete es als spannende Aufgabe diese Menschen zu integrieren. Personen ohne Asylgrund werden in Bayern schnell zurückgeführt, aber viele haben auch einen berechtigten Asylgrund und bleiben. Als beispielgebend bezeichnete sie deshalb die Aktion des Frankenwald Gymnasiums Kronach, welche in ihrer Ausstellung mit den Beiträgen der Gesellschaft aufgezeigt habe, welche tiefen Wunden bei den Asylbewerbern hinterlassen wurden. Sie haben ihr Zuhause verloren und fangen in einem neuen Land, ohne deren Sprache zu können, von Null an. Nicht zu vergessen sind dabei auch die Menschen mit Migrationshintergrund, welche schon viel länger hier sind und auch gegenüber den Asylbewerbern deutlich in der Überzahl sind. Beide Seiten müssten sich allerdings an gewisse Regel halten, es gibt Dinge, welche einfach nicht verhandelbar seien. Sollte dies Personengruppe gegen das Grundgesetz oder das Integrationsgesetz verstoßen, müsse sie auch mit den rechtlichen Folgen rechnen.

Das wichtigste dabei sei dabei die Deutsche Sprache, so die Integrationsbeauftragte. „Wir müssen jeden dazu bringen, dass er die Deutsche Sprache lernt“. Dafür nehme der Freistaat auch viel Geld in die Hand. Als größte nicht erreichte Gruppe bezeichnete sie dabei die Mütter, welche zu Hause die Kinder betreuen. In München startet man demnächst ein Pilotprojekt für türkische Frauen, welche ins Berufsleben integriert werden sollen. In der Diskussionsrunde mit dem stark vertretenen Helferkreis „Hubertus“ machte die Integrationsbeauftragte deutlich, dass Asyl Flucht bedeutet und kein Einwanderungsgesetz sei. Das Asylrecht in Deutschland erfasst weit mehr Menschen als in anderen Ländern, das heißt aber nicht, dass alle zu uns kommen können, denen es irgendwo anders schlechter geht als bei uns. Sie verwies auch auf die strengen Einzelfallprüfungen, welche entsprechende Hürden vorsieht. Einen breiten Rahmen der Diskussion nahm auch die Beschäftigungs- und Ausbildungserlaubnis ein. Dort wurde deutlich, dass es von großer Bedeutung ist, in welchem Stadium sich das Asylverfahren befindet.

Bürgermeister Bernd Rebhan dankte dem JU Kreisverband und der Integrationsbeauftragten, dass sie Küps mit der großen Unterkunft in Oberlangenstadt als Tagungsort gewählt haben.

Geschrieben von Michael Wunder


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