05.05.2016

Ende der Ära Meierhöfer

Adelsdorfer CSU-Chef Matthias Goß zum JU-Kreisvorsitzenden gewählt

Die Neuaufstellung der Jungen Union im Landkreis ist im vollen Gange. Rund 25 Delegierte und Gäste trafen sich am 16. April in Kalchreuth, um neben den Wahlen auch über die Zukunft des Landkreises zu diskutieren. Bereits zu Beginn der Veranstaltung stimmte der CSU-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Stefan Müller die JU’ler auf die Herausforderungen in den nächsten Jahren ein. Die Arbeit der JU sei nicht nur wichtig, um junge Menschen an die Politik heranzuführen, sondern auch, um sich inhaltlich einzubringen, wobei er besonders auf das von Horst Seehofer auserkorene Thema des Bundestagswahlkampfes 2017, die Rentenpolitik, verwies. Zudem dankte er Ulrich Meierhöfer für sein Engagement in der JU, welches immens wichtig für die CSU sei.

Eine Veränderung an der Spitze der JU ERH wurde jedoch notwendig, da der bisherige Kreisvorsitzende Ulrich Meierhöfer, der die JU ERH seit 2009 geführt hat, aus beruflichen Gründen aus dem Landkreis weggezogen ist. Durch den daraus folgenden Rücktritt von sämtlichen politischen Ämtern und Mandaten endete neben seiner Zeit als Gemeinde- und Kreisrat auch eine Ära in der Jungen Union Erlangen-Höchstadt. Dabei begann seine Zeit als Kreisvorsitzender doch eher unvorhergesehen. Mit 20 Jahren trat Meierhöfer in Kalchreuth dem CSU Nachwuchs bei und kam 2009 zum Amt des Kreisvorsitzenden „wie die Jungfrau zum Kinde“, wie er immer sagte. Er übernahm damals den Kreisverband als dieser mehr oder weniger führungslos war. Sein Vorgänger Marco Mehl hatte sich zurückgezogen und nach einem Jahr ohne Vorsitzendem standen Neuwahlen an. Kurz vor der Wahl wurde er vom Bundestagsabgeordneten Stefan Müller gefragt, ob er das Amt übernehmen möchte, woraufhin er beschloss zu kandidieren. Seine ersten Aufgaben bestanden darin, den Kreisverband zu festigen und Mitgliederstrukturen wieder neu aufzubauen. In der Debatte um den Standort des Neubaus des Landratsamtes mischte sich die Junge Union unter seiner Führung mit der Positionierung für das Bürgerbegehren „ProERH“ erstmals wieder in die Politik des Landkreises ein, wobei bis heute zahlreiche Pressemitteilungen und Ideen folgten. Meierhöfer machte sich mit seiner frischen, direkten, fränkischen Art auch in der CSU schnell einen Namen und kam 2012 in der Wahl zum Landtagskandidaten der CSU gegen den Landtagsabgeordneten Walter Nussel sogar in die Stichwahl, musste sich dann allerdings geschlagen geben. Seit 2013 vertrat er die JU ERH schließlich auch kommunalpolitisch als Kreisrat und brachte immer wieder neue Ideen und frischen Wind in den Kreistag hinein. Wir sagen: Danke Uli!

Zu seinem Nachfolger wurde der bisherige stellvertretende JU-Kreisvorsitzende und 32-jährige Adelsdorfer CSU-Ortsvorsitzende Matthias Goß einstimmig gewählt, der mit seiner Erfahrung Ruhe in die Zeit des Generationenwechsels bringen soll. Der neue Kreisvorsitzende dankte nach seiner Wahl Ulrich Meierhöfer für sein langjähriges Engagement in der Jungen Union. „Ich habe Uli immer als offenen und bodenständigen Kreisvorsitzenden erlebt, der es mit seiner Art geschafft hat, dass sich die Jugend angesprochen fühlt“, dankte er ihm für über sieben Jahre als Vorsitzender der Jungen Union im Landkreis. Ulrich Meierhöfer habe maßgeblich dazu beigetragen, dass die JU wieder stark präsent und zur stärksten politischen Jugendorganisation im Landkreis geworden ist. Er werde nicht nur seine rhetorisch genialen Einführungen in die Sitzungen, sondern auch die politische Erfahrung des ehemaligen Kalchreuther Kreis- und Gemeinderats vermissen. „Ulis Rücktritt reißt eine große Lücke in unseren Kreisverband und er hinterlässt große Fußstapfen“, bedauerte Goß Meierhöfers Entscheidung. Auch der Landtagsabgeordnete Walter Nussel, die Bezirksrätin Ute Salzner und der stellvertretende JU-Bezirksvorsitzende Konrad Körner bedankten sich bei Meierhöfer für seine geleistete Arbeit und wünschten Matthias Goß alles Gute für seine Zeit als JU-Kreischef.

Dieser ist sich jedoch bewusst, dass auch seine Zeit in der JU aufgrund der Altersgrenze von 35 Jahren nicht ewig andauern kann, weshalb er es als Ziel ansieht, unter seinem Vorsitz nicht nur den Verband und die Mitgliederzahlen zu festigen, sondern auch einen Nachfolger aufzubauen, der sein Amt im Jahr 2017 dann übernehmen soll. Da das Amt des stellvertretenden Kreisvorsitzenden mit Goß Wahl zum Vorsitzenden frei wurde sowie der bisherige Schriftführer Pascal Tritthart von seinem Amt zurücktrat, standen außerdem noch zwei Nachwahlen an. Zum neuen Schriftführer wurde der 17-jährige Adelsdorfer Nico Kauper gewählt, das Amt des Stellvertreters übernahm der 19-jährige Student und JU-Kreisgeschäftsführer Maximilian Stopfer. In seinem Bericht erwähnte der neue Vorsitzende, dass er die politische Arbeit in dem wahlfreien Jahr 2016 voran bringen wolle. Deshalb werde in näherer Zeit ein Treffen mit Landrat Alexander Tritthart stattfinden, um zu besprechen, wie die ehemaligen JU-Vorschläge der Ehrenamtskarte oder der Bildungsregion ankamen, wie man den ÖPNV im Landkreis verbessern kann und wie es zu schaffen ist, Vorgänge in Gemeinden und Städten transparenter zu machen.

In der anschließenden Antragsdebatte wurde von den Mitgliedern beschlossen, sich um die Austragung der Landesversammlung 2017 der Jungen Union Bayern in Mittelfranken zu bewerben, sowie die Kreistagsfraktion aufzufordern zu prüfen, ob die Einführung eines 50/50 Taxis realisierbar ist. Den zweiten Punkt nahmen wir auf Anregung des Kreisjugendring Erlangen-Höchstadt aus einem gemeinsamen Treffen im März mit. Durch dieses Modell sollen nämlich nach dem erfolgreichen Vorbild anderer Landkreise nächtliche Taxifahrten von Jugendlichen, etwa nach einem Diskobesuch, zur Hälfte vom Landkreis gefördert werden, um dort, wo sich die Einrichtung eines Nightliners nicht lohnt, jungen Menschen eine Alternative zum Auto zu bieten.



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