16.02.2023

Frieden und Europa

gemeinsamer Start ins neue Jahr der Jungen Union Coburg-Land & CSU Bad Rodach

Zum Jahresauftakt konnten die beiden Verbände die bayerische Staatministerin für Europaangelegenheiten, Melanie Huml, und den ehemaligen ukrainischen Konsul, Dmytro Shevchenko, im Haus des Gastes begrüßen. Mit dem Beginn der Veranstaltung führte CSU-Ortsverbandsvorsitzender Stephan Schink in die Thematik „Frieden und Europa“ ein. Er hielt unter anderem fest, dass der russische Angriffskrieg einen epochalen Wendepunkt in der Geschichte darstelle und betonte, dass einige Menschen die Frage umtreibe, welches Ende dieser schreckliche Krieg nehmen würde, aber auch wie schmal der Grat zwischen militärischer Unterstützung und Kriegspartei sei. JU-Kreisvorsitzender Moritz Regenspurger gab bekannt, dass derzeit rund 40 Schutzsuchende in Bad Rodach aufgenommen wurden. Die Junge Union Coburg-Land und die CSU Bad Rodach nahmen dies zum Anlass, um mit zwei prominenten Referenten aus erster Hand über die aktuelle Situation zu informieren.

Der Kanzler der freien ukrainischen Universität München und ehemalige ukrainische Konsul, Dmytro Shevchenko, bedankte sich zunächst für die Unterstützung der deutschen Bevölkerung auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene. In seiner Videobotschaft erläuterte er den rund 50 Gästen, dass der Krieg leider zur traurigen Normalität geworden ist. Er machte unmissverständlich klar, dass die bisher getätigten Waffenlieferungen für die Ukraine überlebenswichtig waren; allerdings sich auch in Teilen als zu zögerlich erwiesen haben. Shevchenko sagte in diesem Zusammenhang: „Jede weitere Verzögerung kostet Menschenleben und Infrastruktur“. Wie hoch der Verschleiß an Hilfsgütern ist, verdeutlichte der ehemalige Konsul daran, dass Krankenwagen aufgrund des Beschusses nur zwei bis drei Wochen durchhalten würden, ehe sie nicht mehr einsatzfähig seien. Die Rolle der ukrainischen Universität in München sieht er mitunter darin, Sprachkurse und Bildung anzubieten, um die kurzfristige Integration der Geflüchteten zu erleichtern. Kurzfristig deshalb, da er fest davon ausgehe, dass die Meisten wieder in die Ukraine zurückkehren.

Staatsministerin Melanie Huml berichtete von ihrem Besuch in der Ukraine. Sie war positiv überrascht, dass beispielsweise an vielen öffentlichen Gebäuden in Kiew europäische Flaggen gehisst waren. Huml nutzte dies zum Anlass, um zu unterstreichen, dass Putin nicht gegen irgendein Land Krieg führe, sondern gegen Eines, das sich an westlichen Ländern orientieren möchte. Außerdem ging sie darauf ein, dass der Krieg die Defizite in Lieferkette und Energieversorgung deutlich offengelegt hat. Für Oberfranken zeichnete sie ein vergleichsweise erfreulicheres Bild. So verfüge der Regierungsbezirk innerhalb der EU über die zweithöchste industrielle Arbeitsdichte. Nichtsdestotrotz hat es sich die bayerische Staatsregierung zur Aufgabe gemacht, Fachkräfte anzuwerben, um dem damit verbundenen Mangel entgegenzuwirken. Hierzu eröffnet der Freistaat ein Büro in Rumänien und Albanien.

Im Anschluss hatten alle Besucher die Möglichkeit Fragen zu stellen. Ein Get-together mit Häppchen und Getränken rundete den Abend ab.