08.12.2021

Quo vadis Kliniken?

Gespräch mit den Krankenhausfreunden Freilassing

Am 8. Dezember folgten Norbert Schade, Vorsitzender des Vereins „Freundes des Krankenhauses Freilassing e.V.“, dessen Kassier Karlheinz Knott und die Beisitzer Bettina Oesterreich und Max Aicher der Einladung von Hannah Lotze zum digitalen JU-Gespräch, das die Zukunft des Kreiskrankenhauses Bad Reichenhall in Verbindung mit den Häusern in Freilassing und Berchtesgaden zum Thema hatte.

Nach einer kurzen Erläuterung des Status Quo durch Herrn Schade, hatten die teilnehmenden JUler und Gäste die Möglichkeit, ihre Bedenken zu äußern und Fragen zu stellen. Hier wurde schnell klar, dass das Thema ein sehr abstraktes ist und die Runde hatte bald das Gefühl, dass trotz scheinbarer Einigung über den Standort noch viele Fragen offen sind. Welche Abteilungen bekommt das neue Krankenhaus? Wird es trotz Neubau eine Zukunft für die Häuser in Freilassing und Berchtesgaden geben? Ist das Gesamtkonzept schlüssig oder ist zu befürchten, dass trotz Neubau auf kurz oder lang Traunstein das Maß aller Dinge sein wird? Was passiert, wenn das Haus erweitert werden muss? Fragen, die die Runde mit verschiedensten Lösungsideen den ganzen Abend diskutierte.

Auch die zunehmende Verkehrsproblematik im Reichenhaller Talkessel schmälerte die Euphorie auf ein neues zentrales Krankenhaus. Am Schluss war sich die Runde jedoch einig, dass schnellstmöglich Aufklärung betrieben werden muss. „Es ist definitiv mehr Transparenz gefragt. Der Kreistag muss vor so einer wichtigen Entscheidung alle Karten auf dem Tisch liegen haben und wissen, wie das neue Zentralklinikum aufgestellt sein wird und was das für die anderen Standorte bedeutet“, so die JU-Kreisvorsitzende Lotze. Die Klinken Südostbayern wären gut beraten, die Pläne in der kommenden Kreistagssitzung offen zu legen und die breite Maße der Bevölkerung aus allen Richtungen des Landkreises abzuholen. Nur so ist die nötige Transparenz gegeben, auf die sich eine derartige zukunftsorientierte Entscheidung nachvollziehen lässt.

„Schließlich macht ein Unternehmer nicht auch einfach auf gut Glück eine Filiale auf, ohne ein konkretes Konzept zu haben“, brachte es die Berchtesgadener Marktgemeinderätin Franziska Böhnlein auf den Punkt. Dem konnte der stellvertretende JU-Kreisvorsitzende Matthias Wich nur beipflichten: „Auf eines hat nun einmal wirklich keiner Lust, nämlich das in einigen Jahren wieder über einen Neubau entschieden werden muss, da der jetzige zu klein, zu dezentral ist oder schlichtweg mit dem Auto nicht mehr schnell genug erreichbar ist.

Schade als Vorsitzender der Krankenhausfreunde Freilassing lobte die jungen Leute und hofft, dass diese sich auch künftig mit solch wichtigen Zukunftsfragen auseinandersetzen werden.



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