01.04.2016

Junge Union wünscht sich Neubau des Landratsamtes

Kreisrat Sven Kluba informierte den Kreisausschuss über die verschiedenen Möglichkeiten

Die Junge Union (JU) Berchtesgadener Land informierte sich im Rahmen ihrer jüngsten Kreisausschusssitzung über die geplante Erneuerung des Landratsamtes. "Das ist die größte Investitionssumme, die der Landkreis in den letzten 30 Jahren zu stemmen hatte", so leitete JU-Kreisvorsitzender Maximilian Lederer den Vortrag seines Kreistagskollegen Sven Kluba ein, der selbst Mitglied der JU ist.

Kluba erklärte zunächst, warum eine Modernisierung des 1978 errichteten Gebäudes dringend notwendig ist. Demnach erfüllt das Landratsamt nicht mehr die aktuellen Brandschutzbestimmungen und ist auch nach energetischen Gesichtspunkten nicht mehr auf dem neuesten Stand. Auch die elektrischen, sanitären und heizungstechnischen Anlagen haben ihre Lebensdauer erreicht bzw. schon überschritten. Hinzu kommt der akute Platzmangel, der durch notwendige Neueinstellungen von Personal verschärft wurde. Provisorisch wurden daher bereits Container aufgestellt, was laut Kluba aber unmöglich eine Dauerlösung sein kann.

Im Kreistag wurden daher verschiedene Varianten erörtert, wie dieses Problem gelöst werden kann:

Die günstigste Möglichkeit wäre es, dass bestehende Landratsamt komplett zu sanieren und fehlende Büroräume in einem anderen Teil des Landkreises anzumieten. Dies wird aber mehrheitlich abgelehnt, da man die Behörde zum einen nicht „auseinanderreißen“ möchte und zum anderen ein Eigenbau sich nach einigen Jahren rechnet, so Sven Kluba.

Die zweite Variante besteht aus einer kompletten Sanierung des Gebäudes und einer Umstrukturierung der Büros in „Moderne Bürowelten“. Derzeit bestehen die Büros zugleich aus Arbeitsplatz und Besprechungsraum, was für den Arbeitsablauf der Mitarbeiter eher unvorteilhaft ist. Die Umstrukturierung sieht daher vor, die Büros lediglich für die Mitarbeiter zugänglich zu machen, Gespräche mit Besuchern würden dann in den Besprechungszimmern durchgeführt. Dies würde eine angenehmere Arbeitsatmosphäre schaffen. Jedoch müssten auch in dieser Variante Anbaumaßnahmen am bestehenden Gebäude erfolgen, um den gestiegenen Platzbedarf zu decken.


Drittens käme eine Sanierung und Erweiterung um neue Büros infrage, dann allerdings ohne Umstrukturierung und mit Beibehaltung der aktuellen Büroordnung.

Als vierte Variante ist ein Neubau auf dem selben Grundstück angedacht. Lediglich der 2003 erbaute Ostflügel soll dabei erhalten bleiben. Das neue Gebäude soll dann in jedem Fall mit dem modernen Bürokonzept geplant werden.

Als weitere Möglichkeit stand auch eine Aufstockung des Ostflügels im Raum, was aber aus städtebaulicher Sicht nicht infrage kommt.

Am interessantesten ist wohl die Idee, das neue Landratsamt im Bereich des bestehenden Parkplatzes sowie Teilweise auf das Nachbargrundstück zu bauen und den bestehenden Ostflügel in den Neubau zu integrieren. Das Grundstück, auf dem das Landratsamt derzeit steht, soll dann verkauft werden. Dort könnten dann beispielsweise Wohnungen entstehen. Kluba selbst könnte sich nach aktuellem Informationsstand diese Variante grundsätzlich auch vorstellen.

Auch der JU-Kreisausschuss spricht sich hierfür aus, da sich bei einem Neubau wie diesem die Kosten viel besser kalkulieren lassen, als dies bei einer Sanierung der Fall wäre. Weiter lässt sich so eine Beeinträchtigung des laufenden Betriebs für Mitarbeiter und Bürger weitgehend vermeiden. Eine Entscheidung, wie das Landratsamt erneuert werden soll, wird demnächst der Kreistag treffen. Anfang 2017 soll dann Baubeginn sein, die voraussichtliche Bauzeit beträgt zwei Jahre. JU-Kreisvorsitzender Maximilian Lederer bedankte sich schließlich bei Sven Kluba für sein Kommen und überreichte ihm ein kleines Geschenk.

Kreisrat Sven Kluba (rechts) erklärte der JU den aktuellen Sachstand zur Sanierung des Landratsamtes.