14.02.2022

JU Kreisverband tauscht sich mit Gesundheitsminister Holetschek aus

Im Rahmen eines Digitaltalks konnten die Mitglieder des JU Kreisverbandes Ansbach/Land ihre Anliegen mit dem bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek diskutieren. Ehe in Kürze bei entsprechend positiver Weiterentwicklung der pandemischen Lage wieder mehr Präsenzveranstaltungen möglich sein werden, griff der JU Kreisverband nochmals auf die Möglichkeit des Austauschs über Videokonferenz zurück. Landtagsabgeordneter Alfons Brandl als Mitglied des Ausschusses für Gesundheit und Pflege stellte der JU den Kontakt zum Minister her.

Kreisvorsitzender Valentin Huber begrüßte die anwesenden Mitglieder und äußerte Eingangs im Angesicht der zurückgehenden Hospitalisierungen die Hoffnung auf das Eintreten weitestgehender Normalität. Besonders die junge Generation habe in den letzten zwei Jahren aufgrund der richtigen und notwendigen Maßnahmen viel zurückgesteckt. Deswegen wiege es umso positiver, dass nun damit begonnen werde, tiefgreifendere Maßnahmen mit Vorsicht und Augenmaß abzubauen, so Huber.

Dennoch rief Gesundheitsminister Klaus Holetschek der JU ins Bewusstsein: „Es gibt berechtigte Gründe zur Zuversicht, wir müssen jedoch weiter umsichtig bleiben“. So wies er daraufhin, dass die Omikron-Welle nun offenbar ihren Höhepunkt erreicht hat, dem Gesundheitswesen aber bislang keine Überbelastung drohe. Jede Entspannung der Infektionslage müsse daher auch mit einem durchdachten und schrittweisen Zurückfahren der Beschränkungen verbunden sein. „Die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern gehen in die richtige Richtung!“

Auf die angedachte Aussetzung beim Vollzug der einrichtungsbezogenen Impfflicht angesprochen, kritisierte der Minister die Ampelregierung: „Uns ist ein handwerklich schlecht gemachtes Gesetz geliefert worden.“ Die Gesundheitsämter arbeiteten seit zwei Jahren am Limit, mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht kämen auf sie mit tausenden Einzelfallprüfungen noch weitere Belastungen hinzu, die mit langen Verfahrensdauern am Ende zu Rechtsunsicherheiten beim Pflegepersonal führen würden, so der Minister. Zur Klärung der Voraussetzungen brauche es daher einheitliche Vorgaben des Bundes, die man auch umsetzen könne.

Holetschek hofft weiter, dass sich noch unentschlossenes Pflegepersonal vom Impfangebot mit Novavax überzeugen ließe. Er selbst hätte sich trotz Dreifachimpfung kürzlich selbst mit dem Virus infiziert. Er stellte fest, dass die Impfung für ihn einen weitaus milderen Verlauf bezweckt hätte und er sich somit nicht dem Risiko der höheren Belastung des Gesundheitswesens ausgesetzt habe.

Weiterhin berichtete der Staatsminister, er wolle die Forschung über die Spätfolgen von Corona-Erkrankungen voranbringen. Aktuell werde hierzu bereits am Universitätsklinikum in Erlangen geforscht. Ziel sei es, mittels einer Studie Long-COVID zu diagnostizieren und individuelle Therapieformen zu entwickeln.

Abschließend war es ein besonderes Anliegen der JU, dass die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum auf einem hohen Niveau aufrechterhalten bleibt. „Die Pandemie ist ein Brennglas für die Probleme im Gesundheitswesen, wir danken dem Pflegepersonal für die herausragende geleistete Arbeit in den letzten zwei Jahren, sie sorgen in der Region für eine gute und wohnortnahe Versorgung.“ Jan Meyer, Ortsvorsitzender der JU Sachsen-Lichtenau bat den Minister im Zuge dessen um Unterstützung hinsichtlich des Erhalts der Klinik in Neuendettelsau.

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