Bei der Diskussion wurde der Konsens der Teilnehmer deutlich, dass der ländliche Raum in den Ausbau von Breitbandversorgung weiter investieren muss um nicht von urbanen Regionen abgehängt zu werden.
MdL Franz Josef Pschierer, Staatssekretär im Finanzministerium sowie IT- Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung stellte klar, dass, für die Bereitstellung einer modernen und flächendeckenden Versorgung mit Telekommunikationsinfrastruktur, laut Grundgesetz der Bund verantwortlich ist. Da dieser seinen Aufgaben allerdings unzureichend nachkommt hat die Bayerische Staatsregierung Verantwortung übernommen und ein neues Förderprogramm geschaffen. So stehen dem Freistaat allein im Zeitraum von 2012 bis 2014 500 Millionen Euro zur Förderung der Breitbandversorgung zur Verfügung. Kommunen können somit mit bis zu 60% der Kosten gefördert werden, wobei der Höchstsatz hierfür bei 500.000,- € liegt.
Der DSL- Ansprechpartner der Deutschen Telekom für die westmittelfränkischen Gemeinden Franz Engelhardt, betonte das auch günstige Kreditangebote des privaten Bankensektors und Unterstützungskredite durch die LfA zur Verfügung stehen.
Die Diskussionsteilnehmer drückten jedoch auch ihr Bewusstsein dafür aus, dass es trotz dieser Fördermöglichkeiten viele Gemeinden gibt deren Finanzkraft zu schwach ist und deshalb trotz dieser Rahmenbedingungen Probleme haben die DSL Infrastruktur auf eigene Initiative hin auszubauen. Hier entwickle die Staatsregierung derzeit Lösungsansätze. Außerdem versucht der Staatssekretär durch intensive Einzelgespräche mit den betroffenen Kommunen die Problematik zu adressieren.
Auf die Frage Sterns, der die Moderation der Veranstaltung übernahm, ob es ein Fehler war, bei der Privatisierung der Deutschen Telekom den Ausbau der Breitbandversorgung nicht zu verpflichten, antwortete Engelhardt, dass zum damaligen Zeitpunkt die Entwicklung noch nicht absehbar gewesen war und deshalb eine Verpflichtung in dieser Richtung nicht zur Debatte stand. Vielmehr müsse nun in Kooperation zwischen Kommunen und Telekom der Ausbau vorangetrieben werden.
Der Ausbau der Breitbandversorgung sei auch eine Möglichkeit dem demographischen Wandel zu begegnen, so der Wirtschaftsförderer des Landkreises Ansbach Thomas Merkel. Ein unzureichender Zugang zum World Wide Web könne sich negativ auf die Motivation junger Familien auswirken sich im Landkreis anzusiedeln. Mit Blick auf den Bevölkerungsschwund im Landkreis könne eine flächendeckende DSL Versorgung ein Faktor sein um diesen im Landkreis einzudämmen.
MdL Jürgen Ströbel, der auch Gemeinderat in Rügland ist, freute sich, dass diese Veranstaltung in Rügland stattfinden konnte. Er wisse um die Probleme einiger Ortschaften im Landkreis und hoffe, dass die Fördermaßnahmen des Freistaates helfen werden um hier Abhilfe zu schaffen.
Aus Kreisen der Jungen Union wurde außerdem geäußert, dass dem Ausbau der DSL Versorgung im Landkreis eine genauso hohe Priorität zuzuschreiben ist, wie dem Ausbau der S-Bahn Verbindung S4, die Umsetzung aber deutlich schneller geschehen müsse.