15.01.2021

Fragensammlung

Was für ein Abschluss unserer Veranstaltungsreihe

Was für ein Abschluss unserer Veranstaltungsreihe rund um den Jahreswechsel. Mehr als 40 Interessierte stellten gestern Staatsministerin MelanieHuml ihre Fragen rund ums Impfen und den Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie. Es waren so viele Fragen noch nach Abschluss des Meetings offen, dass wir hier eine begrenzte Übersicht der Wortmeldungen zur Verfügung stellen werden. Danke dafür und für die tollen Diskussionen mit über 90 Interessierten in den zurückliegenden Wochen. Danke für die tolle Resonanz und an unsere Gäste. HolgerDremel, JohannKalb und MelanieHuml!

Alle Fragen, die nicht mehr beantwortet werden konnten, finden Sie nach schriftlicher Beantwortung ebenfalls in den kommenden Wochen hier:

  • Warum werden Mitarbeiter in den Dialyse-Zentren erst so spät geimpft?
Die ständige Impfkommission hat sich ausführliche Gedanken gemacht und die Impfstrategie danach ausgerichtet, wer, wenn er denn betroffen ist, das Gesundheitssystem am meisten belastet. Das sind besonders die Älteren und deswegen haben sie diese Gruppen und jene die für dessen Versorgung zuständig sind nach vorne gestellt. Ich habe dies auch schon nachgefragt und da hieß es, Ärzte auf Normalstation können sich besser schützen, als das Personal in den Intensivstationen. Sie werden nicht bei den ersten mit dabei sein.
  • Wie schaut es zwecks Impfempfehlung für Kinder aus?
Die bisherigen Impfstoffe sind für Kinder derzeit nicht genehmigt und deswegen keine Impfempfehlung für Kinder. Biontech und Moderna Impfstoffempfehlung ab 15/ 16 Jahre. Bei Öffnung der Schulen und Kindergärten muss man sich überlegen, wie, je nach dem die Eltern dazu stehen, der Impfstoff auch für diese Altersklasse eingesetzt werden kann.
  • Warum können THW und Bundeswehr sich nicht stärker in der Impfstofflogistik einbringen und mit Aufklärung betreiben?
Bundeswehr arbeitet als "helfende Hände" in Moderna Logistik mit und auch in der Pandemiebekämpfung in den Altenheimen. Hier muss allerdings die Kommune vor Ort den Antrag stellen, was es verkompliziert. Das THW macht eine herausragende Arbeit, liefert FFP2 Masken aus den Zentrallagern heraus, Startpakete, Kühlschränke, Spritzen und am Anfang Impfdosenlieferungen zu den Impfzentren. Schnelltest, etc. Ich bin ein Fan vom THW, was die geleistet haben.
  • Wie schaut es mit einer Impfempfehlung nach einer schweren OP aus, wo doch gerade hier ein schwaches Immunsystem besteht? Sinnvoller schneller zu impfen?
Es gibt verschiedene Kategorien und die Kategorie "Alter" und "Seniorenheim" haben Priorität. Gerade wo bei Altenheimen ein kontaktloser Umgang mit Klusterbildung äußerst schwierig ist. Deswegen stehen diese weiter hinten an. Wichtig sind auch die Pflegekräfte und Mitarbeiter in Intensivstationen, hier braucht es den Schutz für sie selbst und ihre Familien.
  • Wie konnte ein Impfstoff so schnell zugelassen werden, der dann auch sicher ist?
Die Entwicklung ist sehr schnell gegangen, weil die Forschung sehr zügig war. Die drei Studienschritte, wo sehr genau Menschen betreut und deren Verträglichkeit untersucht werden. Erst wenig Menschen und mit ansteigenden Studienabschnitt dann auch tausendfache Impfung und Registrierung der Wirksamkeit von 95%. Und die Einreichung zum nächsten Studienabschnitt bei den Zulassungsbehörden wurden parallel zur Sammlung der Daten eingereicht und so konnte man die Schritte beschleunigen.
  • Wie viele Menschen werden täglich in Bamberg geimpft und gerne auch wie viele allgemein in den bayerischen Impfzentren?
Die Zentren sind so organisiert, dass sie 300 Menschen am Tag impfen können sollen. Und so kommt man dann auf die 30 000 Impfungen täglich in ganz Bayern. Auf Abfrage, wie viel könnt ihr in eurem Zentrum impfen, kam die Antwort, zwischen 32 000 und 38 000 können geimpft werden, wenn genug Impfstoff da ist. Derzeit sind es zwischen 10 000 und 15 000 in Bayern.Wir könnten gut das doppelte machen, zudem die mobilen Teams jetzt am Anfang richtigerweise auch länger gebraucht haben. Jeder kann auch auf der Seite des Robert-Koch Instituts nachschauen wie viele Menschen in den einzelnen Ländern und ganz Deutschland geimpft wurden.
  • Kann man den Impfstoff auch dem 18-Jährigen Enkel geben, wenn man als 80-Jährige selbst nicht geimpft werden möchte?
Das wird so nicht gehen, weil es dann wahrscheinlich eher eine andere Oma bekommt. Mobile Teams fahren die Impfstoffe sowohl in die Impfzentren aber werden auch mobil geimpft, wenn diese 80-Jährigen nicht mehr mobil sind. Ich kann mir aber ehrlicherweise vorstellen, dass vielleicht es sich aber irgendwann machen lässt, wenn noch Impfstoff gerade da ist, dass man dann die pflegenden Angehörigen gleich mit impft.
  • Gibt es nach den ersten Impfwochen schon Quoten zur tatsächlichen Impfquote des Impfpersonals?
Wird gerade abgefragt. Aber derzeit ist es wohl unterschiedlich starke Impfbereitschaft. Keine komplette Abwehrhaltung.
  • Warum gehen die Zahlen derzeit nicht runter, wo stecken sich die Menschen an?
Ganz schwierig zu sagen. Minister-Kollege Herrmann weiß bis heute nicht wo er sich angesteckt hat. Deswegen muss die Kontaktverfolgung wieder möglich sein und die Zahlen müssen runter. Derzeit ist es nicht vereinzelt (im Schlachtbetrieb) sondern flächendeckend. Besonders auch bei der Benennung, wer wurde denn die letzten 7 Tage getroffen, ist es derzeit sehr schwierig und wir wissen leider zu wenig.
  • Kann man neue Vorschriften im Arbeitsgesetz machen, da sich teilweise nicht an die Vorschriften gehalten wird?
Das ist schwierig, da die Wirtschaft es nicht gerne sieht, wenn zu große Vorschriften gemacht werden. In Brüssel arbeiten derzeit wohl nur ca. 5% der Mitarbeiter am Arbeitsplatz und müssen zuhause bleiben und das ist sicher nicht verkehrt.
  • Warum dürfen Lebensmittelmärkte Non-Food Artikel verkaufen und die Einzelhändler müssen schließen?
Es geht immer um den Hauptanteil was sie verkaufen. Sprich: wenn Hauptanteil Lebensmittel sind, dürfen eine kleiner Teil weitere Artikel sein. Das Prinzip bestellen und abholen ist seit der letzten Kabinettssitzung wieder möglich.
  • Machen die Medien einen guten Job in dieser Pandemie?
Es gibt Sitzungen da bleiben wichtige Informationen die zur Diskussion stehen auch intern und bei anderen Verhandlungen kann man über den Bildzeitungs- Liveticker jedes Wort mitlesen, das erschwert Verhandlungen.
  • Soll es Lockerungen für Geimpfte geben?
Diskussion von Lockerungen in diesen Fragen, auch bei Menschen die die Erkrankung hinter sich haben sind schwierig. Staatlich geht da auch garnicht so viel, wenn die privaten Unternehmen im Zweifel nur Geimpfte mitnehmen. Am Anfang, jetzt, sollte die Diskussion nach Privilegien nicht geführt werden. Aber sie wird kommen.
  • Wird der grüne Impfpass diskutiert?
Die Möglichkeit zu zeigen dass man geimpft ist, ist wichtig, das kann aber auch über den aktuellen Impfpass gehen. Ich sehe das als sinnvoll an, da man dann Quarantänen verkürzen und durch solche Regelungen ersetzen kann.
  • Wie geht es Ihnen, Frau Huml, in Ihrem neuen Job, wie war die erste Woche so?
Am Montag war erstmal Koffer und Kisten auspacken, wie das so normal ist, wenn man in ein neues Büro, Räumlichkeiten kommt. Das ganz Übliche. Ich habe dann direkt die Gespräche mit den Mitarbeitern, aus den unterschiedlichen Referaten und Abteilungen gesucht um sehr schnell in die Themen zu kommen. Videoschalten nach Brüssel zu den Mitarbeitern gemacht und das sind schon sehr interessante Themen. Da steckt auch viel dran und dahinter. Es wird sich viel, auch durch die Pandemie im Weltgefüge, durch Wahlen verändern. Auch Themen wie Umweltstandarts, die die Unternehmen wie Bosch hier in der Region betreffen, da ist es wichtig die Informationen und Einflussnahme frühzeitig zu haben. Sehr spannend, sowohl Europa und auch Internationales, also sehr gut angekommen auch wenn mir die Gesundheit und Pflege natürlich auch noch nahe liegt. Das ist doch ganz klar.

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