20.10.2019

„Viel mehr als Schädlingsbekämpfer“ - JU Würzburg-Land lud zur „Jagd in Theorie und Praxis“

(Würzburg Land/Kürnach)Passend zur aktuellen Diskussion "Wald vor Wild" lud der Kreisverband der Jungen Union Würzburg-Land zum Vortrag "Jagd in Theorie und Praxis" ein. Auf der Schießanlage des Sportschützenvereins Kürnach referierte der Jäger und Kreisrat Marc Zenner.


In seiner Begrüßung würdigte der JU-Kreisvorsitzende Julian Heim das Engagement der Jägerschaft, die sich in Zusammenarbeit mit den Förstern um die heimischen Wälder kümmern.Im anschließenden Vortag gab Zenner umfassende Einblicke in das komplexe Gebiet des Jagdwesens beginnend mit der Ausbildung zum Jäger, die etwa eineinhalb Jahre in Anspruch nimmt und mit dem sog. „grünen Abitur“ abgeschlossen wird. Dabei werden neben dem Schieß- und Jagdtraining auch theoretische Felder wie das Jagdrecht, die Biologie der Wildarten oder das Brauchtum selbst gelehrt.

Schwerpunktmäßig ging Zenner in seinem Vortrag auf die Diskussion um den Einzug des Wolfes ein, die seines Erachtens einer Versachlichung bedarf. Ziel sollte es seiner Ansicht nach sein, den Wolf in den betroffenen Gebieten in Ostdeutschland einzuhegen. In Unterfranken hingegen spiele der Wolf derzeit keine Rolle.

Mit Vehemenz wehrte sich der Referent gegen die pauschale Aussage "Wald vor Wild", wie sie der Vorsitzende der Bayerischen Grünen Hartmann vorgebracht hat. Zenner sehe dadurch den Jäger als bloßen Schädlingsbekämpfer verunglimpft. Außerdem würde eine Erhöhung des Jagddruckes nicht automatisch den Verbiss reduzieren. Vielmehr sei zu befürchten, dass insbesondere ein erhöhter nächtlicher Jagddruck mit Nachtsichtgeräten des Verbiss weiter erhöhe. Nur eine gemeinsame Anstrengung von Jagd, Forst und Landwirtschaft kann angesichts des Klimawandels bei den heimischen Wäldern einen naturnahen Umbau der Wälder gewährleisten. Insbesondere aber müsse die Diskussion geführt werden, welche Funktionen der Wald zukünftig erfüllen soll.

Unter den Zuhörern waren unter anderen der CSU-Landratskandidat Thomas Eberth sowie die CSU-Bürgermeisterkandidatin Susanne John. Mit großer Begeisterung nahmen die Teilnehmer im Anschluss an den Vortrag die Möglichkeit an, sich selbst einmal am Schießen an der Schießanlage zu probieren.



gruppenbild4384.jpg