01.02.2019

Junge Union im Landkreis setzt Energietour fort: Kernkraft im Fokus

Der Kreisverband der Jungen Union im Landkreis Landshut hat sich in den letzten Jahren mit einer „Energietour“ über die verschiedensten Möglichkeiten der Energieerzeugung informiert. Bei der letzten Station standen die aktuellen Themen der Kernkraft im Fokus. Nach einem einführenden Vortrag besichtigte die Gruppe bei einem Rundgang unter anderem das Maschinenhaus des Kernkraftwerks Isar 2. Eine rege Diskussions- und Fragerunde rundete diese gelungene Veranstaltung ab.

Der Assistent der Kraftwerksleitung, Bernd Gulich, konnte die Besuchergruppe der Jungen Union im Infozentrum des Kernkraftwerks begrüßen. Die Gruppe konnte in der dortigen Ausstellung einen ersten Einblick in die aktuellen Themen und Herausforderungen der Kernkraft gewinnen. Detailliert ging Gulich auf die beiden am Standort vorhanden Kernkraftwerke Isar 1 und 2 ein. Er erläuterte unter anderem die verschiedenen Techniken, die Leistungsfähigkeit und den Zeitplan des geplanten Rückbaus. Hierbei wies er auch auf das, den meisten jungen Besuchern unbekannte, Kernkraftwerk Niederaichbach hin, welches bereits bis zur „grünen Wiesen“ komplett zurückgebaut worden ist.

Anhand von Bildern und Videos, welche die interessierte Öffentlichkeit auch im Internet ansehen kann, wurde der aktuelle Stand und die Planungen für den Rückbau von Isar 1 aufgezeigt. „Uns ist die Information der Bürgerinnen und Bürger sehr wichtig, weshalb wir zudem regelmäßig Besucherführungen für interessierte Anwohner und weitere Informationsveranstaltungen durchführen“, erläutere Gulich die Kommunikationsstrategie.

Er zeigte ebenfalls den Regelbetrieb des Kernkraftwerks Isar 2 und dessen Funktion im aktuellen Energiemarkt auf. So erfüllt es, auch im während der eingeleiteten Energiewende, weiterhin seine Aufgabe um eine stabile Energieversorgung sicherzustellen. Ende 2022 ist allerdings damit Schluss. „Es gibt keinen Plan B, alle Planungen bezüglich des Personals und der Technik sind auf die Abschaltung des KKI 2 am 31.12.2022 ausgelegt“, sagte Gulich. Eine ausführliche Frage- und Diskussionsrunde schloss sich seinen Ausführungen an. Unter anderem wurde über das Zwischenlager BELLA sowie die allgemeine Problematik der Endlagersuche debattiert. Letztendlich ist hier allerdings die Politik in der Verantwortung. „Es ist wichtig hier endlich voranzukommen und Lösungen zu finden, insbesondere damit BELLA nicht zum dauerhaften Lager wird“, sagte JU-Kreisvorsitzender Hans-Peter Deifel hierzu.

Anschließend machte sich die Gruppe auf um das Kernkraftwerk Isar 2 zu besichtigen. Die Führung ging über die Außenanlagen, wobei die einzelnen Funktionen der Gebäude, sowie die Absicherungsmaßnahmen, zum Beispiel gegen Hochwasser, erläutert wurden. Ein Highlight war die Besichtigung des Maschinenhauses, in dem der erzeugte Wasserdampf zum Antrieb von riesigen Turbinen für die Stromerzeugung genutzt wird. Ein leerer Castor-Behälter, der dort für die Brennelementkampagne im KKI 1 aufgewärmt wurde, konnte ebenso in Augenschein genommen werden, sodass die Gruppe viele interessante Eindrücke mitnehmen konnte.

Bei der Abschlussrunde konnten noch ein paar Fragen geklärt werden, bevor sich Hans-Peter Deifel mit einem Geschenk bei Bernd Gulich für die sehr interessanten Einblicke bedankte. Die „Energietour“ der Jungen Union soll im Jahresverlauf weiter fortgesetzt werden.



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