22.11.2021

Junge Union für Neubau der Berufsschule auf Landkreisfläche

Beim Gespräch mit Berufsschulrektor Kunkel über aktuelle Entwicklung gesprochen

Freilassing – Nach einem Gespräch mit dem Berufsschuldirektor Kunkel spricht sich der Kreisverband der Jungen Union für einen Neubau der Schule auf jenen Flächen aus, die bereits jetzt dem Landkreis gehören. Die von Bürgermeister Hiebl vorgeschlagene Alternative, die Berufsschule mehr in Richtung Bahnhof zu rücken, lehnt die JU ab.

Schulleiter Kunkel empfing die Kreisvorsitzende Hannah Lotze am Montag Abend in der Berufsschule zu einem Gespräch. Ihr Stellvertreter Florian Schwaiger, der selbst seine Ausbildung zum Koch in Freilassing absolviert hat, konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich dabei sein und wurde per Telefon zugeschalten.

Kunkel berichtete, dass die Berufsschule derzeit in den Bereichen Kfz-Technik und Gastronomie sehr gut aufgestellt sei. Trotz Corona konnte man wieder einige junge Leute von einer Ausbildung im Hotel- oder Gaststättenbetrieb überzeugen. „Gerade unsere Region, die vom Tourismus lebt, bietet hervorragende Möglichkeiten für die Azubis, sich weiterzuentwickeln“, so Kunkel. Gefragt sind nach wie vor die kaufmännischen Berufe, die sich während der Pandemie als krisenfest erwiesen haben. Ein Trend, den allerdings das Handwerk zu spüren bekommt, wobei hier zum Teil auch die Ausbildungsplätze fehlen, so Kunkel weiter. Zu möglichen weiteren Berufszweigen meinte der Schulleiter, er könne sich vorstellen, den Stahl- und Betonbau nach Freilassing zu holen. Diese Ausbildung wird zurzeit in München angeboten. Da es in der Umgebung mehrere größere Stahlunternehmer gibt, könnte man auf diese Weise den Lehrlingen das weite Pendeln ersparen.

Diese Entwicklung sollte nach Meinung der Jungen Union unbedingt dadurch unterstützt werden, dass der schon beschlossene Neubau nun zügig umgesetzt wird. Ein Bau auf dem Grundstück im Westen der Schule ist daher vorzugswürdig, da diese Fläche bereits dem Landkreis gehört. „Der Vorschlag aus dem Freilassinger Rathaus, die Berufsschule in Teilen auf anderen Grundstücken zu errichten, die erst noch erworben werden müssen, wobei zusätzlich noch eine Straße verlegt werden müsste, birgt einfach zu viele Unwägbarkeiten. Das Projekt wird so nur verzögert“, so die JU-Kreisvorsitzende.

Auch sprach die JU über das Verhältnis zu den Berufsschulen der Nachbarn Traunstein und Salzburg. Das Verhältnis zu Traunstein habe sich sehr gebessert, verrät Kunkel, hier arbeite man gut zusammen. Was die Tourismusschulen in Salzburg angeht, sehe man hier durchaus eine starke Konkurrenz. Kunkel wünscht sich, dass die heimischen Betriebe ihre Schüler besser in Freilassing als in Österreich ausbilden lassen sollten. Außerdem könnte die in Freilassing betriebene Fachschule für Gastronomie (kurz FAGO), die in einem Jahr die Grundbildung für die Arbeit in der Gastronomie vermittelt, besser angenommen werden.

Insgesamt aber blickt Hermann Kunkel optimistisch in die Zukunft. Die Berufsschule sei auf einem guten Weg, den es sich lohnt, weiter zu gehen. Der einstimmige Beschluss des Kreistags zum Neubau sei auch ein starkes Zeichen der Politik, dass sie hinter der Berufsschule stehe. „Das ist auch essentiell, denn die Jugendlichen müssen weiterhin die Möglichkeit haben, ihre Ausbildung in der Heimat zu machen“, pflichtet Florian Schwaiger ihm bei.

Die JUler bedankten sich zum Abschluss mit einem kleinen Präsent für das gute Gespräch.



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