16.05.2016

Herzogenaurach 2066

Stadtteil Nürnbergs oder Geisterstadt? - Eine Stellungnahme der JU

Spaß beiseite. Weder die eine, noch die andere Zukunftsvision halten wir für realistisch. Natürlich hat unsere Generation die letzten 50 Jahre nicht „live“ miterlebt, jedoch haben wir klare Vorstellungen davon, wie unsere Stadt in 50 Jahren aussehen soll. Sicher nicht so.

In den nächsten Jahren werden wir einiges mit anpacken und in Herzogenaurach wird viel entstehen: Eine Südumgehung, eventuell eine StUB nach Erlangen-Nürnberg, eine Stadthalle und ein neues Rathaus! Wichtige Punkte, die unserer Stadt helfen werden, sich weiterzuentwickeln und für die wir auch bereit sind, Geld in die Hand zu nehmen. Doch müssen wir auch darauf achten, dass wir uns nicht übernehmen. Die jetzigen Rücklagen sind mit unseren Zukunfts-Projekten komplett verplant, sodass wir ein schlechteres Wirtschaftsjahr schwieriger ausgleichen können, ohne ein finanzielles Risiko einzugehen. Priorität muss in erster Linie ein generationengerechter und ausgeglichener Haushalt sein, auf dessen Basis die einzelnen Bauprojekte angegangen werden, ohne Gefahr zu laufen, unsere Projekte zu Lasten kommender Generationen zu realisieren. An erster Stelle steht hierbei eine zukunftsgerichtete Infrastruktur mit Schienenanbindung, fertiger Südumgehung und ausgebauter Nordumgehung, die es den Bürgern ermöglicht, schnell mobil rund um ihren Heimatort unterwegs zu sein.

Doch es wird sich auch woanders einiges verändern. Vielleicht steht im Jahr 2066 die langersehnte Stadthalle an der PUMA und das ausgediente Vereinshaus ist in ein Auszubildenden- und Studentenwohnheim für die benötigten Fachkräfte unserer Unternehmen und neuen Start-Ups umgewandelt worden. Denn Herzogenaurach wird auch weiterhin als Wirtschaftsstandort attraktiv sein! Dies hat auch den positiven Nebeneffekt, dass wir bis 2066 rund um die 30 000 Einwohner haben werden, da Herzogenaurach Arbeitsplätze mit guter Infrastruktur und gleichzeitig den Charme einer Kleinstadt mit mittelalterlichem Stadtkern bietet, was neue Mitbürger anlockt. Hierfür wird es in der Zukunft natürlich nötig, sowohl weitere Gewerbe-, als auch neue Wohngebiete auszuweisen. Da die Herzobase im nächsten Jahrzehnt vollständig bebaut sein dürfte, müssen wir uns jetzt schon die Frage nach neuen Möglichkeiten stellen.

Weitere Gewerbegebiete sind zur Erhaltung der Attraktivität der Stadt für die Unternehmen wichtig und tragen dazu bei, dass es der Stadt durch weitere Gewerbesteuereinnahmen auch in 50 Jahren noch gut geht. Denn nur so können wir unsere Kultur- und Freizeitstätten, wie die Musikschule oder das Atlantis, auch für nachfolgende Generationen attraktiv und vor allem „in Schuss“ halten. Denn wir müssen damit rechnen, dass unsere „kleine Weltstadt“ in Zukunft mit anderen Metropolregionen auf der ganzen Welt konkurrieren wird, um die besten Arbeitskräfte für unsere Firmen zu bekommen. Dabei dürfen wir aber nicht den Charme verlieren, den unser „Städtchen“ besitzt. Herzogenaurach soll nicht nur noch ein Stadtteil einer Megapolis „Erlangen-Fürth-Nürnberg“ sein, sondern seine Herausstellung durch die Verbindung von Wirtschaft, Sport, Outlet-Shopping und Kleinstadt beibehalten.